Fährtenarbeit ist ein Begriff aus dem Hundesport. Der Hund sucht mit Hilfe seiner Nase eine Fährte ab. Ziel der Fährtenarbeit ist,dass der Hund eine gelegte Spur absucht und Gegenstände die auf dieser liegen selbstständig verweist.
Die Länge der Fährte und der Grad der Schwierigkeit unterscheiden sich je nach Prüfungsstufe.
Bei der Fährtenarbeit wird von einem Fährtenleger eine Spur (Wiese, Acker,...), die Fährte, gelegt. Dabei legt er auf der Fährte Gegenstände (Kunststoff, Holz, Leder) ab, die der Hund bei der Ausarbeitung (dem Absuchen) entweder zu verweisen (passiv anzuzeigen) oder aufzunehmen hat. Der Hundeführer folgt dem Hund beim Fährten mit 10 Metern Abstand. Je nach Ausbildungsstand des Hundes wird die Fährte vom Hund eine bestimmte Zeit (20 Min. bis 3 Std.) nach der Fährtenlegung ausgearbeitet.
Man unterscheidet Eigenfährten und Fremdfährten. Bei der Eigenfährte wird die Fährte vom Hundeführer selbst gelegt und bei der Fremdfährte von einem geprüften Fährtenleger.
Es gibt in Bezug auf die Aufnahme einer Spur zwei unterschiedliche Ausbildungen:
Mantrailing - hier nimmt der Hund die tatsächliche Geruchsspur des Menschen auf.
Fährtenarbeit funktioniert über die Düfte der mechanischen Bodenverletzung.
Während die beim Mantrailing verfolgte Duftspur vom Wind abgedriftet wird und so neben der mechanischen Spur liegt, folgt der Hund bei der Fährtenarbeit dem Geruch der mechanischen Spur. Das Geruchsbild entsteht hier durch:
beschädigte Erdoberfläche
zertretene Pflanzen
Kleinstlebewesen
Im Gegensatz zur Duftspur, die unter guten Bedingungen Wochen erhalten bleiben kann und wirklich dem Individuum zugeordnet werden kann, lässt sich die mechanische Spur oft nur für relativ kurze Zeit (einige Stunden) verfolgen. Kreuzende andere Spuren können zur Irritation führen, da sie aus den gleichen Duftkomponenten bestehen. Schon ein Regenschauer kann dazu führen, dass die Spur nicht aufgenommen und verfolgt werden kann.
Fährtenarbeit wird hauptsächlich als Sport betrieben. Hunde folgen von ihrer Natur her eher der Duftspur und müssen für die Fährtenarbeit gezielt ausgebildet werden.
Eine Fährte im Hundesport besteht aus mehreren geradlinigen Abschnitten, den Schenkeln, sowie verschiedenen Winkeln zwischen diesen.
Diese Fähigkeit wird je nach Leistungsstufe unterschiedlich geprüft. Die Ausbildung sollte möglichst breit angelegt sein, in unterschiedlichen Geländen mit verschiedenen Erdoberflächen. Besonders zu Anfang sollten diese Flächen vorher nicht allzu oft betreten worden sein, auch Wiesen mit hohem Gras sollten gemieden werden. Wichtig ist, dass der Hund sich mit der Nase orientieren soll und nicht mit den Augen.
Zum Beginn der Ausbildung sollte der Hund schon 20 Minuten nach dem Legen der Fährte die Spur aufnehmen, für die Fährtenhundeprüfung 1 ist 45Min. alt, Fährtenhundeprüfung 2 ist 1Std. 30Min. alt und Fährtenhundeprüfung 3 dann 3 Stunden alt. Je nach Ausbildungsstand werden unterschiedlich viele Richtungswechsel eingebaut. Mit den höheren Prüfungen kommen auch „Verleitungsfährten“ dazu: ein zweiter Fährtenleger legt eine Fährte, die die ursprüngliche Fährte kreuzt. Der Hund muss beim Suchen auf der ursprünglichen Fährte bleiben.